Von Hervey Bey ging es dann am Samstag Mittag nach Bundaberg.
Die Fahrt hat nur 2 Stunden gedauert und dann wurde ich von Margeruite empfangen, die eine Freundin von Amanda ist.
Mit ihr sind wir dann zu der familären Fischfabrik gefahren, die aber unter der Flut im Januar sehr gelitten hat. Das Wasser stand da bis zum Dach der Firma, sodass die Kühlschränke, Wassertanks und alles kaputt gegangen ist und sie nach fast einem Jahr immer noch am beseitigen der Schäden sind.
In der Firma hab ich dann auch ihren Mann Tony kennen gelernt, der die Firma hauptsächlich führt.
Das Haus der Familie Mills ist wie der Titel vermuten lässt in der Bingara Weir Road und ist sowas von wunderschön, das es eher an ein Resort erinnert. Aber versucht das mal schnell hintereinander auszusprechen: Bingara Weir Resort.
Ich hatte mein eigenes Zimmer mit Badezimmer und das war ja mal purer Luxus, da das Bett auch noch 1,40m groß war.
Die beiden haben 2 Töchter Ruby (21) und Bonnie (fast 18), die ich leider nicht kennen gelernt habe, aber über die ich nun sehr viele Geschichten gehört habe. Ruby lebt in Brisbane während Bonnie nach ihrem Schulabschluss beschlossen hat für ein Jahr einen Austausch nach Frankreich zu machen und lebt da noch bis Ende Januar.
Nach einem erfrischenden Sprung in den Pool hab ich dann den frühen Abend mit Margeruite unzählige Cracker mit Käse und Weißwein gegessen. Das ist ein Leben, oder wie einer im Whirlpool auf Fraser Island schon betonte ¨I must have done something terrible wrong to be here!¨
Später kam Tony dann von der Arbeit und wir haben gemeinsam Abendbrot gegessen.
Sonntag war ich wie immer früh wach und hab mir den Sonnenaufgang mit Spotty angesehen, dem putzigen Hund der Familie. Spot hat die Eigenschaft am liebsten alles abzulecken, sodass er auch meine Haare und mein Gesicht abgeschlabbert hat als ich im Pool lag und den Kopf über den Beckenrand hatte.
Tony war auch schon um 6 los mit seinen Kumpels Motorrad fahren.
Margeruite und ich haben das dann aber langsamer angehen lassen und sind nach dem Frühstück auf den Markt von Bundy gefahren.
Da sind wir rübergeschlendert und sind dann bei 2 Jungs hängen geblieben die tolle Livemusik gemacht haben.
Sie nennen sich die Valery Buskings, nach ihrem Bus Valery und sind Schweizer die rumreisen und ihr Geld durchs musizieren verdienen. DIe beiden haben uns so gut gefallen, dass wir uns auch eine CD gekauft haben und ihnen von den Schildkröten erzählt haben.
Neben dem Haus ist eine Motorradrannstrecke, die mir Tony dann gezeigt hat während wir mit dem Quad durch die Gegend gebrettert sind. Später durfte ich dann auch selbst ein bisschen Quad fahren, was gar nicht schwer war.
Über Facebook hatte ich dann mit Paula geschrieben, die im Moment in Bundy arbeitet und den Nachmittag Zeit hatte.
Also haben wir Paula von ihrem Hostel abgeholt, die dann noch den Niederländer Jorn mitgebracht hat und sind zum Strand von Bagara gefahren.
Tony hat dann abends drauf bestanden das er ja Geburtstag hat (nächsten Mai) und alle zum Essen einladen will.
Für uns Backpacker war das natürliche eine sehr willkommene Abwechslung.
Nach dem Abendessen kam dann der nächste Clou.
Es gibt in der Welt nämlich nicht viele Orte, an denen Schildkröten ihre Eier legen und wie das Glück es so will ist nicht nur Bundaberg ein Ort wo sie das tun, sondern die Eierlegphase hat genau gestern als ich ankam angefangen.
Die Führung ist von 7 Uhr abends bis 2 Uhr morgens angesetzt und wir hatten schon ein bisschen Sorge das wir die ganze Nacht wach bleiben müssen, aber eine liebe Schildkröte hatte beschlossen ungewöhnlich früh anzufangen zu brüten, sodass wir gleich als wir ankamen zu der Schildkröte konnten.
Und das war mal waaahnsinnig das Naturspektakel von Nahem beobachten zu können.
Ganz anders als ich es mir vorgestellt hatte, kamen wir bis zu ein paar Metern an die Loggerhead Schildkröte ran.
Wir konnten sehen wie sie ein Loch ausgräbt und dann angefangen hat Eier zu legen. Dabei ist sie dann in einem Trancezustand, sodass wir um sie herumstehen durften, Fotos machen konnten ( das sogar mir die Blitze im AUge wehtaten) und Fragen stellen konnten.
Die Ranger können sogar bis 2 Stunden nach dem Legen der Eier, die Eier aus dem Nest nehmen.
Sie kamen dann sogar mit 2 Eiern rum die jeder anfassen durfte und ein bisschen draufdrücken konnte. Die Eier sehen aus wie Tischtennisbälle und lassen sich auch so eindrücken.
Drch verschiedene Chips konnte dann auch festgestellt haben, das die Schildkröte vor 22 Jahren das erste Mal dort zum Brüten kam und seid dem 7 Jahre gebrütet hat und ca. Ende 50 ist.
Als sie das Nest zu gebudelt hat, konnten wir ihr mit Abstand zum Meer folgen und sehen, das sie zu einer Schildkröten Art gehört, die die FLossen nach einander bewegen und nicht gleichzeitig.
Als sie im Meer verschwunden ist sind wir zurück und das Nest wurde ausgegraben um die genaue Eieranzahl zu dokumentieren.
Sie hat genau 138 Eier gelegt und wird das wahrscheinlich nun alle 2 Wochen wiederholen, bis dann die ersten Schildkröten im Januar schlüpfen.
Bei der Mon Repos Station überleben sogar 85% die Brutphase während nur 1 von 1000 Schildkröten das Erwachsenenalter erreicht.
Der Sänger von Valery Buskings hat es sogar auch zu den Shcildkröten geschafft sodass wir alle völlig begeistert erzählt haben, da Margeruite und Tony auch das erste Mal das Naturwunder beobachtet haben, obwohl sie fast 20 Jahre in Bundaberg leben.
Montag waren Margeruite und ich mit ihren Freundinnen am Strand picknicken und haben so viele Leckereien gegessen.
Da sie sich alle länger nciht gesehen hatten, gab es viel zu erzählen, sodass es schwer fiel später wieder los zu kommen.
Aber wir hatten nicht den ganzen Tag Zeit, da ich abends mit dem Bus nach Airlie Beach musste und Tony und Margeruite mich vorher noch zum Essen einladen wollten.
Auch wenn ich nur ein paar Tage mit ihnen verbracht habe, viel der Abschied voll schwer, weil wir uns so gut verstanden haben.
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